Moore nehmen nur etwa 3% der Landfläche der Welt ein, enthalten aber in ihren Torfen zweimal mehr Kohlenstoff als die gesamte Biomasse aller Wälder auf unserem Planeten. Naturbelassen und nass, entziehen sie der Atmosphäre weltweit jährlich ca.150 – 250 Mio. Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) und wirken damit als Kohlenstoffsenke.
Wird ein Moor jedoch entwässert, tritt Sauerstoff in den Torf ein, CO2 und oft auch N2O werden emittiert. Die entwässerten Moore verursachen überproportional hohe Emissionen. Mit jährlich 2 Gigatonnen CO2 sind sie für fast 5 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
In Deutschland machen entwässerte Moore nur etwa 7 % der landwirtschaftlichen Fläche aus. Dabei verursachen sie jedoch 99% der CO2-Emissionen aus landwirtschaftlich genutzten Böden und 41% aller Emissionen aus der gesamten Landwirtschaft. In einem moorreichen Bundesland wie Mecklenburg-Vorpommern sind entwässerte Moore mit ca. 6,2 Millionen t CO2-Äq. pro Jahr die größte Einzelquelle für Treibhausgase (Hirschelmann et al. 2020).
Neben ihrer Bedeutung für das Klima spielen nasse Moore eine entscheidende Rolle für die Biodiversität. Sie bieten einzigartige Lebensräume für Arten, die sich an die feuchten und speziellen Bedingungen angepasst haben, und sind häufig die letzten naturnahen Rückzugsorte für seltene und bedrohte Arten. Darüber hinaus leisten naturnahe, nasse und wiedervernässte Moore viele weitere ökologische Dienste für die Gesellschaft (Bonn et al. 2016), wie zum Beispiel die Speicherung von Schadstoffen sowie die Regulierung des lokalen Klimas und des Wasserhaushalts.
Der Schutz von natürlichen Mooren ist für uns alle von entscheidender Bedeutung. Daher liegt dem Förderverein für Landschaft und Naturschutz Devin e.V. der Erhalt und die Pflege des Kesselmoors im Naturschutzgebiet besonders am Herzen.
Beim Moor auf der Halbinsel Devin handelt es sich um ein Kesselmoor.
Kesselmoore sind Moorbildungen in geschlossenen, kesselartigen Hohlformen, die nach dem Rückzug des Inlandeises durch das Abschmelzen von Toteisblöcken ("Toteislöcher") entstanden sind (Succow 1988, Ringler & Dingler 2005, Klingenfuß & Zeitz 2010) .
Beim Begriff Kesselmoor handelt es sich um eine wissenschaftliche Bezeichnung des Moors. Im Allgemeinen wird das Moor auf der Halbinsel Devin auch Birkenmoor genannt, da hier das Birkenwachstum sehr ausgeprägt ist und hier zeitweise sehr viele Birken wuchsen.
Eine Mittelgroße Birke kann je nach Witterung etwa 50 - 200 Liter Wasser verbrauchen. Sie entzeihen dem Boden somit größere Mengen Wasser. Insbesondere in Mooren sind die Bodenwasservorräte begrenzt und sensibel, wodurch sich eine große Anzahl an Birken auf den Wasserstand im Moor auswirken kann. Vor allem in heißen Sommern kann dies kritisch werden, da sich der Wasserstand im Torfkörper zu stark senkt.
Eine Entnahme der Birken ist daher aus Sicht des Vereins geboten und wird u.a. durch Vereinsmitglieder regelmäßig durchgeführt.